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Das Shinai

Das Shinai soll in Bezug auf Länge und Gewicht dem japanischen Schwert entsprechen um einer realistischen Kampfsituation möglichst nahe zu kommen. Es wird aus vier luftgetrockneten und polierten Bambusstäben gefertigt. Die Stäbe werden so zusammengefügt, dass keine gefährlichen Ecken entstehen, die brechen oder splittern, und so den (sportlichen) Gegner verletzen könnten. Die Stäbe werden durch Sakigawa, Nakayui und Tsuba zusammengehalten und mit der Tsuru (heute Nylonschnur) verflochten. Diese Konstruktion macht das Shinai äußerst elastisch, wodurch eine höhere Bruchfestigkeit entsteht. Gleichzeitig wird der Rückprall in Hände und Unterarme des Schlagenden verringert. 


Im Mittelalter Japans stellte das Schwert eine sehr grausame und effektive Waffe dar. Die Menschen, denen es erlaubt war, ein Schwert zu tragen, entwickelten einen strengen Ehrenkodex, der Bushido genannt wurde. Die Bushido-Philosophie weist viele Parallelen mit dem Rittertum des europäischen Mittelalters auf. "Nur eine reine Seele kann jenen geistigen Zustand von Konzentration und innerer Ruhe erreichen, der für das Gewinnen eines Zweikampfes nötig ist."

Im Bushido ist verankert, dass nicht alleine der Körper trainiert werden muss, sondern auch der Geist. Der Kämpfer muss hart an sich arbeiten, er muss Verständnis zeigen und er muss vor allem Geduld üben. Nur dann kann sein Streben Erfolg haben. Bereits zu dieser Zeit wurde erkannt, dass geistige Übung in Geduld ebenso wesentlich für den Erfolg war wie der geübte Gebrauch des Schwertes. Schon sehr früh bildeten sich in Japan Fechtschulen heraus um den Kämpfern den richtigen Umgang mit dem Schwert in allen Situationen beizubringen. Das Fechttraining wurde ursprünglich Kenjutsu genannt (Ken = Schwert, Jutsu = Kunst oder Technik). Die Kämpfer übten sowohl mit Holzschwertern (Bokken) als auch mit echten Schwertern. Das Training mit tatsächlichen Schwertern führte allerdings unweigerlich dazu, dass zahllose Fechter ernste Verletzungen erlitten, zu Krüppeln wurden oder gar den Tod fanden.

Ergänzend zum Kendo gab es in Japan auch die Kunst des Iai-Jutsu.Gepflegt wird hier vor allem die Technik des blitzartigen Ziehens des Schwertes und der unmittelbar folgenden Schlag als Abschluss der Handlung. Heutzutage findet man diese Disziplin unter dem Namen Iaido wieder.

Erst sehr spät, im 18. Jahrhundert wurde das Schwert durch ein Shinai, einer Schwertattrappe aus Bambus, ersetzt. Hinzu kam eine Rüstung, die den Körper der Kämpfenden beim Training schützte. Hierdurch war es möglich, realitätsnahe Kämpfe zu simulieren ohne den Gegner zu verletzen.